Ob Sie nun ein Fan von TikTok sind oder nicht: es lässt sich nicht leugnen, dass sich die App an stetig wachsender Beliebtheit erfreut. Und wenn Sie etwas Zeit auf der App verbracht haben, ist Ihnen wahrscheinlich aufgefallen, dass die Inhalte auf TikTok einen ganz eigenen Stil haben.

Diese Trends scheinen sich auf die App selbst zu beschränken, aber sie könnten bald ihren Weg in die Welt der professionellen Videoproduktion finden. Hier sind vier von TikTok inspirierte Trends, die unserer Meinung nach das Zeug haben, die Zukunft von Video zu prägen:

1. Bevorzugung von kurzen Formaten

Die Videos in der App sind für kurze Inhalte konzipiert. Einzelne Videos auf TikTok können bis zu fünfzehn Sekunden lang sein und sie können aneinandergereiht werden, um insgesamt bis zu sechzig Sekunden Inhalt in einem einzelnen Beitrag zu haben. 

Kurze Inhalte sind in der Videoproduktion bereits beliebt – unter anderem wegen der sinkenden Aufmerksamkeitsspanne der Verbraucher und der geringeren Toleranz für werbeintensive Inhalte. TikTok wird diese Verschiebung wahrscheinlich fortsetzen, indem es den Wert von kurzen Formaten unter Beweis stellt. 

Indem TikTok zeigt, was in einer Zeitspanne von 60 Sekunden oder weniger möglich ist, legt es auch die Messlatte für Videoinhalte von Marken höher. Wenn ein TikTok-Beitrag so unterhaltsam oder clever ist, dass er von Nutzern millionenfach angesehen wird, sollten Marken versuchen, mit ihren eigenen Inhalten Ähnliches zu erreichen. 

2. Schneller geschnittene Video

Wenn Sie noch nie ein TikTok-Video gesehen haben, werden Sie vielleicht überrascht sein, wie schnell geschnitten die Inhalte sind. Das hat nicht nur mit dem kurzen Zeitrahmen zu tun. Die Ersteller von TikTok-Video springen oft schnell von einem Clip zum nächsten und verwenden Übergänge oder Bildschirmtext, um die Clips zusammenhängend zu gestalten.

Viele dieser Clipwechsel spielen auch mit dem Ablauf der Zeit. In dieser Art von Videos sehen die Zuschauer Clips, die in Echtzeit aneinandergereiht werden und scheinbar natürlich ineinander übergehen. Hinter den Kulissen wird für diesen Effekt aber viel Mühe investiert.

Das Ergebnis für die Zukunft der Videoproduktion? Eine wachsende Nachfrage nach schnell geschnittenen, aufmerksamkeitsstarken Inhalten.

3. Der Text auf dem Bildschirm wird zur wichtigen Komponente

Bei TikTok ist der Text auf dem Bildschirm entscheidend. In vielen Videos gibt es überhaupt keinen Dialog. Der Ton wird stattdessen während der Bearbeitung in Form eines beliebten Audioclips oder eines Ausschnitts eines Liedes hinzugefügt. Der Ersatz für den Dialog, mit dem sonst eine Geschichte erzählt wird, ist oft der Bildschirmtext. 

 

Viele TikTok-Creators stehen beim Filmen in der Mitte ihres Bildschirms und zeigen auf verschiedene Stellen, an denen sie später beim Schneiden Bildschirmtext einfügen werden. Das Endprodukt (nachdem der Bildschirmtext während der Bearbeitung eingefügt wurde) zeigt die Person, die auf verschiedene Textfelder zeigt, die auf dem Bildschirm auftauchen, sodass keine Voiceover-Erklärung mehr nötig ist.

In der heutigen Filmproduktion wird Bildschirmtext manchmal eher als nachträgliches Element betrachtet. Oft stellt er die Untertitel der Tonspur dar oder er dient dazu, wichtige Punkte aus dem Voiceover hervorzuheben.

Obwohl in den letzten Jahren die Notwendigkeit betont wurde, dass Videos auch ohne Ton Sinn machen müssen (da viele Plattformen den Inhalt automatisch stumm schalten), enthalten viele Videos immer noch einen Voiceover für diejenigen, die sich dafür entscheiden, Inhalte mit aktiviertem Ton abzuspielen. 

Bei TikTok wird dieses Konzept auf den Kopf gestellt. Der Text auf dem Bildschirm ist die Erzählung, und die Aktivierung des Tons fügt lediglich Hintergrundmusik hinzu, um das Gesamterlebnis zu verbessern. In den kommenden Monaten und Jahren werden wir noch mehr von dieser Betonung des Textes sehen, der eine Geschichte erzählt.

4. In jedem steckt ein Filmmaker

Schließlich zeigt TikTok, dass Videoproduktion etwas für alle sein kann. Hier gibt es zwei wichtige Erkenntnisse.

Die erste Erkenntnis ist, dass viele TikTok-Nutzer die Grundlagen für ein gutes Video lernen, indem sie sich einfach mit der App beschäftigen. Diejenigen, die viel Zeit mit der Erstellung von TikTok-Videos verbringen, lernen, wie sie die Qualität ihrer Clips verbessern können, wie sie kreativ über den Produktionsprozess nachdenken können, wie sie auf interessante Ideen kommen und wie sie bei der Bearbeitung eine Prise Magie hinzufügen können. 

Zweitens lernen immer mehr Menschen, dass sie das Zeug dazu haben, tolle Inhalte zu erstellen. Was früher vielleicht als eine etwas elitäre Branche angesehen wurde, ist nun für alle geöffnet – in jedem Alter, mit allen Fähigkeiten und aus allen Perspektiven. 

Was bedeutet das für Verbraucher? Wahrscheinlich bedeutet es, dass wir eine größere Vielfalt an Inhalten sehen werden und dass sich mehr Menschen in den Clips, die sie online sehen, wiederfinden werden. Je mehr Menschen am Entstehungsprozess beteiligt sind, desto mehr Zuschauer werden das Gefühl haben, dass sie mit dem, was sie online sehen, etwas anfangen können.

Die Herausforderung für die professionelle Videoproduktion wird darin bestehen, die richtige Balance zu finden zwischen der Aufnahme von neuen Impulsen auf der einen Seite und der Bewahrung langgedienter Qualitätsstandards auf der anderen Seite.

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